Hier in Österreich ist die Zahl der Prepaid-Anbieter für Kreditkarten ebenso vielfältig wie unterschiedlich. Das Angebotsspektrum für eine Kreditkarte auf Guthabenbasis, also ohne den ansonsten gewohnten Kartenkredit, reicht von der kostenlosen Prepaid Kreditkarte bis hin zu einmaligen und laufenden Kosten im zweistelligen Bereich.
MasterCard oder Visa Prepaid Kreditkarte?
Der Kunde kann auch hierzulande unter den beiden namhaften Kreditkartenherausgebern MasterCard und VISA auswählen. Die Kreditkartenanbieter ihrerseits sind recht unterschiedlich; auf der einen Seite sind es Kreditinstitute wie beispielsweise österreichische Banken, auf der anderen Seite aber auch reine Dienstleister. Deren einziger Geschäftszweck ist das Herausgeben von Kreditkarten. Die Abrechnung übernimmt eine in- oder auch ausländische Bank als Kooperationspartner.
Wozu kann man eine Prepaid Kreditkarte einsetzen?
Die Prepaid Kreditkarte wird nicht nur als gangbarer Ausweg bei negativer oder bei sehr schlechter Bonität genutzt. Sie ist, ganz unabhängig von der Kreditwürdigkeit, die einzige Möglichkeit in Österreich, um ganz diskret eine Kreditkarte benutzen, also bargeldlos bezahlen und über Bargeld am Bankomaten verfügen zu können.
Eine „normale“ Kreditkarte als diejenige mit einem bonitätsabhängigen Kartenkredit lässt der Kreditkartenanbieter in die Datenbank des KSV, der privaten Wirtschaftsauskunftei Kreditschutzverband von 1870 mit Sitz in Wien eintragen. Damit sieht jeder, der Einblick in die KSV-Datenbank hat, auf den ersten Blick, welche Kreditkarte mit welchem Kartenlimit der Verbraucher benutzt. Bei Casinobesuchen am Ort oder im Internet beispielweise wird von beiden Seiten großer Wert auf Vertraulichkeit und Diskretion gelegt. Dafür ist die Prepaid Kreditkarte geradezu ideal.
Hohe Sicherheit als wesentlicher Vorteil
Ein weiterer Prepaid Kreditkarten Vorteil ist die deutlich eingeschränkte Gefahr beim Kartenmissbrauch. Der Karteninhaber entscheidet selbst, mit welchem Guthaben er das Konto seiner Prepaid Kreditkarte ausstattet. Damit begrenzt er gleichzeitig das finanzielle Risiko, wenn seine Prepaid Kreditkarte rechtswidrig benutzt wird.
Bei der Kreditkarte mit Kartenkredit hat er keinen Einfluss auf den Missbrauch. Wie es genannt wird, räumt der unberechtigte Kartenbenutzer das Kreditkartenkonto leer, und zwar bis an den Rand des verfügbaren Kartenkredites. Der Karteninhaber kann nicht eingreifen, weil der einmal bewilligte Kartenkredit dauerhaft so bestehen bleibt.
Ein weiterer Unterschied zwischen Kreditkarte mit Kartenkredit und Prepaid Kreditkarte ist deren zeitliche Beschränktheit auf bis zu durchschnittlich drei Jahre hier in Österreich. Das macht einen regelmäßigen Prepaid Kreditkarten Vergleich mehr als notwendig. Schon im zweiten Vertragsjahr ist es lohnenswert, sich unter den derzeit rund zwei Dutzend Kartenanbietern umzusehen und deren Angebote im Detail zu vergleichen. Neue Kartenanbieter kommen hinzu, andere beenden nach mehreren Jahren ihr Kartenengagement. Ohne dass es zu einem Prepaid Kreditkarten-Hopping kommt, sollte der Kartenbenutzer immer das für sich günstigste Angebot aussuchen.
Und noch ein Hinweis für den Kartenbenutzer: Die Prepaid Kreditkarte ist mit ihrem Kontoguthaben eine vollfunktionsfähige Kreditkarte. Sie ist weder optisch noch mit ihrem Leistungsangebot von einer Kreditkarte mit Kartenkredit zu unterscheiden.
Im Übrigen interessiert es den Zahlungsempfänger auch nicht, welche Kreditkarte sein Kunde benutzt; entscheidend ist einzig und allein, dass die Zahlung per Kreditkarte akzeptiert wird. Unterschieden wird in die Prepaid Kreditkarte Plastik und Virtuell. Die virtuelle Kreditkarte ist auf Onlinezahlungen beschränkt; Zahlungen im stationären Handel sowie Geldverfügungen am Bankomaten sind damit nicht möglich.
Diese zwölf Beispiele von Prepaid Kreditangeboten in Österreich machen deutlich, wie interessant und wichtig ein Angebotsvergleich ist, um sich mit Blick auf die kommenden zwei, drei Jahre für die genau richtige Kreditkarte zu entscheiden.
- Die N26 Prepaid Kreditkarte gehört als Debitkarte zu dem Angebotspaket Girokonto + Bankomatkarte + Kreditkarte. Herausgeber ist MasterCard. Es handelt sich um eine in jeder Hinsicht kostenlose Kreditkarte. So werden weder einmalige Registrierungs- noch laufende Jahresgebühren berechnet. Die N26 Prepaid Kreditkarte ist während der gesamten Geltungsdauer absolut kostenfrei. Bargeldabhebungen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Eurozone sind überall kostenlos. Der Ladebetrag ist nicht limitiert.
- Die BAWAG Prepaid Kreditkarte Shoppingkarte Plus von MasterCard ist, wie der Name vermuten lässt, eine bevorzugte Plastikkarte für bargeldlose Online- und Offlinezahlungen. In ausgewählten Geschäften, mit denen die BAWAG kooperiert, werden bei Kreditkartenzahlung spürbare Preisnachlässe gewährt. Die einmalige Registrierungsgebühr kostet 14,90 Euro, und die Monatsgebühr ab dem zweiten Vertragsjahr 1 Euro; das erste Jahr bleibt gebührenfrei. Für jede Bargeldabhebung werden 3,50 Euro berechnet und zusammen mit der Kartenverfügung dem Kartenkonto belastet. Der Ladebetrag für das Kartenkonto ist auf 5.000 Euro begrenzt und darf 10.000 Euro jährlich nicht überschreiten.
- Die Worldcore Prepaid Karte ist eine der wenigen Kombikarten virtuell und Plastik. Herausgeber ist der tschechische Kartenanbieter EUPSProvider, s.r.o. mit Sitz in Prag. Der Kunde kann virtuell und/oder Plastik wählen. Die Registrierungsgebühr beträgt einmalig für beide Karten zusammen 25 Euro, aufgeteilt auf 5 Euro für virtuell und 20 Euro für Plastik. Jahresgebühren werden zu keinem Zeitpunkt berechnet. Jede Barverfügung am Bankomaten kostet 2,25 Euro, und die Ladespesen 0,99 Euro je Vorgang. Die MasterCard wird entweder per Worldcore Zahlungsaccount oder über das Gehaltskonto des Karteninhabers aufgeladen.
- Herausgeber der s Prepaid Kreditkarte von Erste Bank und den österreichischen Sparkassen ist VISA. Die Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG wurde ursprünglich Ende der 1810er-Jahre gegründet und ist das bundesweit älteste Kreditinstitut. Die einmalige Registrierungsgebühr beträgt 16 Euro. Erst ab dem dritten Vertragsjahr wird eine laufende Monatsgebühr von 1 Euro beziehungsweise jährlich 12 Euro berechnet. Der Ladebetrag für das Kartenkonto ist auf 10.000 Euro begrenzt. Die s Prepaid Kreditkarte aus Plastik wird in vier unterschiedlichen Varianten angeboten.
- Die VIABUY Prepaid Kreditkarte beeindruckt mit einigen Besonderheiten gegenüber den Mitbewerbern. Anbieter der MasterCard Plastikkarte ist die PPRO Financial Ltd. mit Sitz in London. Die Registrierung kostet einmalig 89,70 Euro; im Gegenzug werden für die kommenden drei Vertragsjahre keine laufenden Jahresgebühren fällig. Ab dem vierten Jahr kostet die VIABUY Prepaid Kreditkarte 29,90 Euro jährlich. Für jede Hauptkarte werden auf Antrag hin bis zu drei Zusatzkarten ausgestellt. Ein Ladelimit für das Kartenkonto gibt es nicht; für Bargeldabhebungen am Geldautomaten werden mit 2,75 Prozent der Verfügungssumme berechnet.
- Der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touring Club, kurz ÖAMTC, ist Anbieter einer eigenen Prepaid Kreditkarte Plastik von VISA. Der Zahlungsverkehr wird über die easybank AG abgewickelt. Die Ausstellung der Prepaid Kreditkarte ist kostenlos; ab dem ersten Vertragsjahr wird eine Jahresgebühr von 20 Euro berechnet. Diese Prepaid Kreditkarte ist den ÖAMTC-Mitgliedern vorbehalten und als Clubkarte mit vielfältigen Vorteilen verbunden. Barverfügungen am Bankomaten kosten 3,50 Euro, und Ladespesen je nach Höhe zwischen 1,50 und 15 Euro, wenigstens jedoch 1 Prozent der Ladesumme. Der Ladebetrag ist auf 5.000 Euro begrenzt.
- Anbieter der Master Card Red Prepaid Kreditkarte ist die Pay Life Bank GmbH mit Sitz in der Bundeshauptstadt Wien. Sie ist der österreichische Marktführer im kartenbasierten bargeldlosen Zahlungsverkehr und Nachfolger der Europay Austria Zahlungssysteme GmbH. Die Einmalkosten belaufen sich auf 51 Euro und verteilen sich wie folgt: 33 Euro entfallen zu je ein Drittel auf drei Vertragsjahre, und 18 Euro sind Versandspesen. Jede Barverfügung am Bankomaten kostet 3,50 Euro, und der Ladebetrag für das Kartenkonto beträgt maximal 5.000 Euro.
- Die Western Union Prepaid Kreditkarte von MasterCard ist eine Plastikkarte. Die einmalige Registrierungsgebühr in Höhe von 9,95 Euro ist gleichzeitig die Jahresgebühr für das erste Vertragsjahr. Danach werden jährlich ebenfalls 9,95 Euro berechnet. Nach Ablauf der Prepaid Kreditkarte kann das Kartenkonto zum Monatspreis von 1,95 Euro für den laufenden Zahlungsverkehr weitergenutzt werden. Bargeldabhebungen kosten 1,75 Euro je Geldverfügung. Der Ladebetrag ist auf 5.000 Euro begrenzt, und die damit verbundenen Ladespesen auf 1,95 Euro. Außerhalb der Eurozone wird eine Fremdwährungsgebühr von 2,75 Prozent der Verfügungssumme berechnet.
- Die PaySafe MasterCard Kreditkarte wird als Plastikkarte von der Prepaid Services Company Ltd. mit Firmensitz in London angeboten. Für das Ausstellen werden keine Registrierungskosten berechnet; die Jahresgebühr beträgt vom ersten Vertragsjahr an 9,90 Euro. Für Jugendliche unter 18 Jahren gibt es ein eigenes Prepaid Kartenangebot. Die PaySafe Prepaid Kreditkarte wird ohne Bonitätsprüfung ausgestellt; als Referenzkonto für die Kartenabrechnung kann das bestehende Girokonto genutzt werden. Als Ladespesen werden 4 Prozent des Ladebetrages berechnet, der auf 5.000 Euro limitiert ist. Die Auslandsgebühr für Fremdwährungen beträgt 2 Prozent der Verfügungssumme.
- Auf Österreich begrenzt ist die Card Complete Prepaid Kreditkarte von VISA als Plastikkarte. Anbieter der Prepaid Kreditkarte ist die Card Complete Service Bank AG aus Wien. Ausstellung und Freischaltung der Prepaid Kreditkarte sind kostenlos. Vom ersten Monat an wird eine laufende Gebühr von 1,50 Euro, also jährlich 18 Euro berechnet. Zwei Barverfügungen pro Monat am Bankomaten sind kostenlos, jede weitere kostet 3 Euro. Der Ladebetrag ist auf 2.500 Euro begrenzt; die Ladespesen betragen 1 Prozent der jeweiligen Ladesumme.
- Unter dem Namen LeuPay Prepaid Kreditkarte bietet die Satabank Plc. aus San Giljan auf Malta eine kombinierte virtuelle und Plastik Kreditkarte von MasterCard an. Das gesamte Angebot ist kostenlos und rangiert damit unter den günstigsten Prepaid Kreditkarten in Österreich. Für die LeuPay Prepaid Kreditkarte gilt: Keine Registrierungs- und dauerhaft keine Jahresgebühr, kein Limit für den Ladebetrag sowie eine weltweite Akzeptanz. Die Bargeldabhebung in der Eurozone kostet 2 Euro, und zwar unabhängig vom Betrag.
- Das WireCard Prepaid Trio Angebot gehört zu den teuren Varianten unter den in Österreich verfügbaren Kreditkarten. Trio bedeutet Onlinekonto, Girokarte + Prepaid Kreditkarte von VISA. Anbieter ist die Wirecard AG aus Deutschland. Die einmalige Registrierung für das Trioangebot kostet 39 Euro; an monatlichen Gebühren werden 5,95 Euro berechnet, jährlich somit 83,40 Euro. Der Kartenanbieter lässt sich nahezu jede Bankdienstleistung bezahlen. Im Gegenzug wird eine absolute Diskretion geboten, also ohne Eintragung in die österreichische KSV oder in die deutsche Schufa. Ladespesen werden nicht berechnet, und ein Ladelimit gibt es ebenfalls nicht.